[index]

Bundesbrief 1681

IM NAMEN GOTTES, AMEN. Der erberkeit wirt geraten und dem gemeinen nutz wirt versehen, so beschechen ding mit dem zimlichen beliben der ruow und des fridtz wirt gevestnet.

Harumb bekenn allermengklich, das die gemeine des tals ze Ure und die gemeinde der lüten des tals ze Swytz und die gemeinde der lüten inrent den bergen des Undern Tals an hant gesechent die übly des zites, und umb das, daz sy ir lib und guote dester me moechtent beschirmen und in eim zimlichen beliben sich dester bas behalten, so hant sy zesament gelobt by guoter trüw enander byzestande mit hilff, mit rät und mit jegklichem gunst, den personen und den guetern, inrent den tellren und usrent, mit gantzer macht, mit gantzem flis, wider all und wider sunderlich, die inen oder deheinen under inen dehein frevelheit, dehein übels oder dehein scheltung in ir person oder in ir gueter deheins übels begerent zu tuonde, und ouch under allen künftig beschicht.

Jegklich gemeint hat verheissen der andern ze hilf ze komende, so es notdürfftig ist, ze helffent und in eigner kost nach dem, als es notdürfftig ist, wider die unstuemkeit der boesen ze widerstande, übels ze rechende, by dem eyde, der liplich umb dis sach ze behaltende än mistrüw beschechen ist, die alten wiß der gelüpte, mit dem eyde umbgeben, mit diesem brieff ze nüwrende, doch also, das ein jeklich moensch nach siner vermügent sim herren undertenig sülle sin und ouch dienen.

Wir haben ouch mit gemeinem rät und mit einhelligem gunst verheissen, gesetzet und geordnet, das <wir> in den vorgen<an>t<en> tellren dehein richter, der sin richtampt mit deheim lon oder gelt in deheinen weg hat koufft oder der unser ingesessner und vatterlender nit ist, in deheinen weg süllen nemen oder ouch enphachen.

Bescheche aber, das dehein mishellung uffstuende under deheinen zemengelüpten, darzuo süllent die witzigosten und die biderbesten von den zemengeswornen gan ze niderlegende und senfteklich ze bestellende die mishellung under den teilen, nach dem als inen dunket zu richtende. Und weler teil die ordnung und richtung versmachte, wider den süllent die andern zemengesworne alle sin.

Aber über alle ding so ist under inen gesetzet: wer den andern boslich und än schuld ze tod schlacht, wirt der begriffen, der sol sin leben verlieren, ald er müge von derselb<e>n bösen getat sin unschult erzoeige, nach dem als sin bösen schult das begerent, und kunt er villicht davon, so sol er niemerme wider heim komen. Die uffenthalter und die beschirmer desselben bösen getetders süllent von den tellren geteilt sin als lang, untz das sy von den zemengeswornen fürsichteklich wider in gerueffet werdent.

Beschehe aber, das keiner deheinen von den geswornen by tag oder by nacht mit der heimlichheit boslich mit dem für wuestete, der sol niemerme gehebt werden ze wonende in den tellren, und wer ouch denselben übeltedingen uffenthalt oder beschirmt, der sol inrent den tellren dem schadhafftigen gnuog tuon.

Darzuo were, das deheiner von den mitgeswornen den andern an sim guote beroubete oder schaden machti, wie das zuo keme, mag man denne desselben guot, der den schaden getan het, inrent den tellren vinden, das sol man behalten, untz das man schaffe, das dem, dem schad geschehen ist, gnuog bescheche.

Es ensol ouch keinr under üns den andern phenden, es sye denn offenlich gelt oder bürg, und sol das ouch allein tuon mit sunderlichem urloub sins richters.

Über das sol ein jegklicher gehorsam sin sinem richter und sol ouch denselben richter inrent dem tal erzoeigen, under dem er dem rechten gehorsam will sin, ob es notdürfftig wirt.

Und were ouch deheiner dem gericht widereffrig oder ungehorsam und von derselben ungehorsamkeit deheinr under üns den mitgeswornen geschadget wurden, denselben ungehorsamen süllen alle ander mitgeswornen twingen, das er gnuog tuege.

Bescheche ouch, das krieg oder mishellung under den mitgeswornen uffstuendet und ein teil der selben misshellung nit wölte oder achttete ze nemen die volkomenheit des rechten und des gnuogtuons, so süllent die mitgeswornen den andern teil beschirmen etc.

Disen obgeschribn<en> gesetzden, umb ein gemeinen nutz heilklichen geordnet, mit gottes verlichen eweklich ze werende. Und dirre getat ze einer warheit so ist dis gegenwürtig instrument durch bette willen der vorgen<an>t<en> drin gemeinen und tellren. Und beschechen in dem jar gottes, da man zalt zwoelffhundert nüntzig und ein jar, am anvachend des manotz Ougste.





[index]